
Herzlich Willkommen zu ‘Daniel trifft’, unserer neuen Interview-Serie mit Gründern und spannenden Persönlichkeiten rund um die Hotelindustrie.
Mit dieser Serie versuchen wir die Menschen hinter einer Marke ein wenig näher kennenzulernen und zu verstehen, wie es zur jeweiligen Dienstleistung oder Lösung kam. Wir freuen uns auf spannende Gründergeschichten, absolutes Chaos, Gründungen in Garagen und Getränkelagern, verrückte Pitches, einmalige Zufälle und vieles mehr, was man bislang über die Gesprächspartner und Ihre Firmengeschichten nicht lesen konnte.
Und klar, wir erfahren natürlich auch ein wenig über die Dienstleistung oder Lösung und wie sich diese vom Wettbewerberumfeld unterscheidet.
Los geht´s! Folge 5: Daniel trifft… Ali Saffari, Geschäftsführer von Reputami.

Daniel: Hallo und herzlich Willkommen bei ‘Daniel trifft…’ diesmal mit Ali Saffari dem Geschäftsführer von Reputami. Ali, erzähle uns ein wenig über dich selbst, Dein Weg vor Reputami und Dein Background.
Ali: Hallo Daniel. Insgesamt blicke ich bislang auf 17 Jahre Berufserfahrung zurück und bin damit wohl ein ziemlich alter Hase im Bereich IT.
Meine Karriere hat 1998 ganz klassisch in einer Systemberatung begonnen, wobei ich beispielsweise den ersten Prototypen von Toll-Collect mitentwickelt durfte. Seitdem war ich eigentlich immer in IT-Rollen unterwegs und habe später für den Bereich Content Management und Portale zu einem der damaligen Dotcom-Unternehmen gewechselt. Dort war ich 8 Jahre Abteilungsleiter und verantwortlich für mehrere Produkte mit Teams in Deutschland und Bulgarien. Danach war ich in der Unternehmensberatung der Deutschen Telekom und konnte Top-Manager weltweit im Bereich IT und Prozesse beraten.
Ich war jedoch immer jemand, der gerne etwas erschaffen bzw. auf die Beine gestellt hat und diesen Luxus hat man nicht immer als Unternehmensberater. Man hilft eher Anderen etwas zu erschaffen, was dann manchmal umgesetzt wird – oder auch nicht!
Und das war im Grunde genommen für mich der Startschuss wieder in den Start-Up Bereich zu wechseln. Dabei habe ich als COO einer jungen Mobile App Agentur die mobile Applikationsentwicklung kennengelernt. Gleichzeitig war der Trieb in mir etwas Eigenes zu erschaffen sehr stark und just in dieser Zeit habe ich meinen Geschäftspartner kennengelernt und gemeinsam Reputami gegründet.
Daniel: Wow, ich dachte eigentlich Du wirkst genauso alt wie ich. Für wen dies wohl spricht…Ich möchte noch ein wenig mehr über die Person Ali Saffari erfahren. Kannst Du mir erklären, was Dich für Deine Projekte inspiriert? Hast Du Vorbilder oder bestimmte Kollegen, welchen Du nacheiferst? Oder Technologien, die Du spannend findest? Was inspiriert Dich?
Ali: Ich habe mich anscheinend gut gehalten.
Schwierige Frage. Mich inspirieren immer Leute, die aus dem Nichts heraus etwas Substantielles erschaffen haben. Das müssen nicht immer die großen Vorbilder wie Steve Jobs oder Bill Gates sein, die jeder kennt bzw. zu welchen jeder aufschaut. Ich kenne viele Unternehmer, auch hier in Köln, die etwas Anständiges auf die Beine gestellt haben und für welche ich großen Respekt empfinde.
Das hat schon mit meinem Vater damals angefangen, als er neben seiner Anstellung in der Luftwaffe eine Elektronikfirma aufgebaut hat, welche in wenigen Jahren 15-20 Angestellte hatte. Wiederum aus dem Nichts heraus eine Idee, welche durch harte Arbeit, das kontinuierliche Verfolgen von Zielen und sich nicht unterkriegen zu lassen Realität wurde. Solche Menschen inspirieren mich.
Daniel: Somit war Dir die Selbständigkeit fast schon in die Wiege gelegt.
Ali: Ja, ich hatte quasi ein spätes ‘Outing’, da ich zuvor fast 14 Jahre in Anstellung verbracht hatte bis ich selbst gegründet habe. Aber das war eine Art Trieb, welcher immer in mir vorhanden war und ich wusste, dass ich dies eines Tages machen würde.
Daniel: Ich sehe das übrigens auch bei mir. Meine Familie war auch in großen Teilen immer selbständig und somit war der beschriebene Trieb wohl auch bei mir immer da.
Da wir inzwischen beim 5. CEO Interview sind, konnte ich auch bereits feststellen, dass sich dieser familiäre Hintergrund wie ein roter Faden durch die Interviews zieht. Da ich bei den Interviews immer LIVE dabei bin, lerne ich wahrscheinlich dabei auch mehr als jeder Andere. Sehr interessant!
Lass uns bitte nochmal zum Thema Technologie zurückleiten. Für mich persönlich ein spannendes Thema:
Über die Standard Apps wie Facebook, Twitter, Google Maps usw. hinaus werden Downloads neuer Apps immer weniger. Ich überlege heute ebenfalls mehrfach, ob ich eine App wirklich brauche, bevor ich diese herunterlade.
Hast Du eine Lieblings-App oder auch einen grundlegenden Technologie-Tipp und was hilft Dir in Deinem Alltag? Ein paar Beispiele, welche mir helfen sind u.a. Evernote, Canva, Buffer, Asana, usw. Was wäre Dein Tipp?
Ali: Hinsichtlich Kollaboration hat mich slack.com (slack.com) sehr überzeugt. Nach der Gründung von Reputami, haben wir eine Kombination aus Facebook und Skype genutzt. Später kam mein Geschäftspartner mit slack.com an und meinte das wäre der ‘heisseste Shit’ (Redaktion: das hat Ali genauso gesagt) aus den USA und wir müssten das unbedingt nutzen. Ich dachte eher ‘Och nö, nicht noch ein Kommunikationstool’.
Aber nachdem wir angefangen hatten es zu nutzen, war es so schnell in unseren Abläufen etabliert und macht seitdem auch sehr viel Spass es zu nutzen. Inzwischen handhaben wir jegliche interne Kommunikation darüber und ich kann es für Unternehmen mit veralteten Lösungen oder ohne jegliche Technologie nur empfehlen. Interne Emailkommunikation sollte meiner Meinung nach weitestgehend reduziert werden, da es ein absoluter Zeitkiller ist. Ich habe mit slack.com etwas gefunden, das mich trotz anfänglicher Skepsis innerhalb von 2 Wochen überzeugt hat.
Daniel: Wir schauen uns derzeit übrigens ebenfalls slack.com an! Nutzt Ihr die Lösung als App oder auf dem Desktop?
Ali: Beides. Wenn ich auf einem anderen Rechner bin, logge ich mich über die Website ein und durch die Freigabe der Desktop Notifications ist es fast ein App-Feeling. Die Frau meines Partners hatte ebenfalls für Ihr Unternehmen etwas gesucht und konnte slack.com damals aufgrund des fehlenden Windows Clients nicht nutzen. Das sollte aber inzwischen behoben sein. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was Du davon hältst!
Eine weitere App, welche ich vor Kurzem auch durch einen Podcast entdeckt habe und mir hilft ein wenig abzuschalten und täglich für 10 Minuten zur Ruhe zu kommen, ist eine Meditations-App. Ohne dass es zu esoterisch oder abgefahren wird, hilft es einem seine Gedanken zu beruhigen. Die App heisst Headspace. 10 Minuten Meditation für jeden Tag!
Das sind die beiden Lösungen, die mir auf Anhieb einfallen. Ich glaube ich habe über 150 Apps auf meinem iPhone, aber das sind die beiden Apps, die mir adhoc einfallen.
Daniel: Prima. Interessante Apps. Kommen wir zu Eurem Service. In 2 Sätzen: was ist Reputami?
Ali: Reputami ist das Auge und das Ohr für Hoteliers und Restaurantbetreiber im Internet. Wir beobachten alles, was über sie geschrieben wird, egal wo es steht. Wenn es relevant ist, bekommt unsere Software dies mit und analysiert die Inhalte für die Kunden. Wir schauen uns an wer, was über die Hotels bzw. Restaurants schreibt.
Daniel: Punkt. Gleich mehr!
Gehen wir einen Schritt zurück. Wie bist Du gemeinsam mit Deinem Geschäftspartner Oliver auf die Idee gekommen, Reputami zu gründen und, da ich die Geschichte schon ein wenig kenne, wann habt Ihr erkannt, was für Euch der richtige Markt ist?
Der Reputami-Start – In diesem Co-Working Space in Köln haben wir uns immer inoffiziell nachmittags und am Wochenende eingeschlichen, um an den ersten Prototypen von Reputami zu arbeiten, während wir tagsüber als Freelancer unser Geld verdient haben. – Ali Saffari, Geschäftsführer Reputami

Ali: Wir hatten die Idee tatsächlich in einem recht bekannten Möbelhaus, als wir in der Schlange an der Kasse standen und mit dem Hot Dog vor Augen darauf gewartet hatten an der Reihe zu sein. Es dauerte ewig, die Schlange wurde nicht kürzer und es wurde einfach keine neue Kasse geöffnet.
Das ist jetzt ca. 4 Jahre her und hatte uns damals ein wenig geärgert. Oliver nahm daraufhin sein Smartphone heraus und zwitscherte: ‘He Firma XYZ, warum macht ihr denn keine neuen Kassen auf?’ Lustigerweise haben wir am selben Abend darauf eine Antwort bekommen. Allerdings nicht vom Möbelhaus, sondern von jemand, der in der gleichen Schlange hinter uns stand. Später, beim Hot Dog angekommen, stellten wir uns die Frage, warum Unternehmen nicht zuhören. Liegt es daran, dass sie es nicht können oder nicht möchten?
Diese Überlegung hat uns nicht mehr losgelassen und wir fingen an das heutige Reputami konzeptionell, aber auch prototypisch zu entwickeln. Damals war es ein sehr breitgefächertes, generisches Produkt, welches im Grunde für jedes Unternehmen mit lokalem Standort in Frage gekommen wäre; ob Schuhhändler, Möbelhaus, Hotel oder auch Restaurant. Und damit gingen wir an den Markt! Durch ein paar sehr interessante Produktideen hatten wir auch relativ schnell einen Telekommunikations-Award gewonnen, was die spätere Investition durch die Telekom, aber auch andere Investoren sicherlich beeinflusst hat.
Aber wir haben relativ schnell festgestellt, dass ein generisches Produkt über alle Branchen hinweg sehr schwierig zu kommunizieren ist, da auch nicht in allen Branchen der gleiche Handlungsbedarf basierend auf dem Umgang mit den Daten besteht. Das führte nach mehreren Iterationen dazu, dass wir alle anderen Branchen ausgeklammert haben. Wir konzentrierten uns also auf Hotels und wenn Restaurants zu uns kommen, machen wir das auch gerne – übrigens hauptsächlich über Partner – aber wir fokussieren uns auf eine bis maximal zwei Branchen und ab da ging es deutlich bergauf.
Wir hatten eine deutlich einfachere Art der Kommunikation, die Darstellung des Mehrwerts wurde viel einfacher, aber vor allem der gesamte Vertriebsprozess, wie auch Product-Market-Fit war am Besten. Und darauf konzentrieren wir uns weiterhin bei Reputami.
Daniel: Also ein absoluter Fokus auf Hotels und in zweiter Linie auf Restaurants.
Ali: Wobei wir feststellen, dass durch die Konzentration auf Hotels die notwendigen Daten für Restaurants nur eine Teilmenge darstellen. Daher müssen wir für Restaurants nicht separat aufwendig programmieren.
Daniel: Lass uns eine externe Betrachtung vornehmen bevor wir wieder zu Reputami zurückkommen.
Kannst Du uns, ohne in die technischen Details einzutauchen, den Unterschied zwischen Reputami und potenziellen Wettbewerbern aufzeigen? Was ist an Euch besonders bzw. betrachtet Ihr die anderen Anbieter überhaupt als Wettbewerber für Euch? Sprich, wie vergleicht Ihr Euch?
Ali: Natürlich gibt es Wettbewerber und ich bin froh darum, denn ohne Wettbewerber würde es wohl auch keinen Markt geben. Wir sind wohl mit am Spätesten unter den etablierten Marktteilnehmern in diesem Segment an den Markt gegangen. Was uns von den Anderen unterscheidet, ist wohl der Ansatz. Wir kommen eher vom einzelnen Hotel oder der kleinen Hotelgruppe und haben daher eine etwas andere Sicht auf das Produkt.
Soweit ich das von den Wettbewerbern mitbekomme, verfolgen diese einen sehr analytischen Ansatz mit vielen Daten in verschiedensten Formen bis hin zur Möglichkeit 40- bis 50-seitige Reports in ein eigenes Template zu exportieren. Das kommt bei großen, weltweit agierenden Ketten sicherlich sehr gut an, ist aber nicht unser Produktverständnis.
Wir hatten diese Reports auch in unserer ersten Version von Reputami. Aber unsere Kunden haben sicher eher gefragt, was sie mit diesen Daten anfangen werden: ‘Wer liest dies durch und wie hilft es mir?’
Deswegen sind wir nach und nach dazu übergegangen die Reports und Analysen rauszunehmen und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren, was einem Hotelier in der täglichen Arbeit hilft.
Wir sind mittlerweile mit unserer Technologie soweit, dass wir voraussagen können, welcher der Gäste wahrscheinlich über das Hotel schreiben wird, wieviele Personen dies sehen werden und wieviele davon beeinflusst werden. – Ali Saffari, Geschäftsführer Reputami
Was uns aber vor Allem auszeichnet und wobei wir einzigartig sind, ist Folgendes:
Wir wollten nicht nur betrachten, was über ein Hotel geschrieben wird, sondern wer dahinter steckt. Wie einflussreich ist dieser Gast hinsichtlich des Mundpropagandafaktors, wie wir das nennen. Für jeden Gast eines Hotels können wir einen Mundpropagandafaktor zwischen 1 und 10 definieren. Dies hilft dem Hotelier diese Person als ‘Marketinginstrument’ einzuschätzen. Wir sind mittlerweile mit unserer Technologie soweit, dass wir voraussagen können, welcher der Gäste wahrscheinlich über das Hotel schreiben wird, wieviele Personen dies sehen werden und wieviele davon beeinflusst werden.

Daniel: Kannst Du erklären inwieweit dies ein fester bzw. separater Bestandteil Eurer Reputations-Lösung ist? Ich kenne Euer Produkt ja bereits ein wenig.
Ali: Wir haben das klassische Bewertungs- bzw. Reputations-Management bis hin zu semantischen Analysen usw. Dabei gilt es Erkenntnisse über den Service zu gewinnen, Zeit zu sparen und vor allem Kundenzufriedenheitsanalysen zu erhalten ohne diese befragen zu müssen. Das ist das primäre Leistungsversprechen von Reputami und der wesentliche Bestandteil unseres ‘Professional’ Paketes, welches wir für kleine Hotels und Restaurants anbieten, die nach einer Lösung suchen, um Ihnen den Umgang mit Bewertungen zu erleichtern.
Die Möglichkeit der Guest Intelligence bzw. Gästeprofile bis hin zur Möglichkeit die Anreiseliste in Reputami hochzuladen und zu sehen, welcher der anreisenden Gäste unter Umständen etwas über das Hotel schreiben wird, haben wir als Funktion im Enterprise Paket von Reputami. D.h. jeder Hotelier kann sich bei uns registrieren und uns 2 Wochen lang testen. Bei Gefallen kann er unser klassische SaaS Model nutzen und bezahlen.
Wir haben aber auch Kunden, die größere Projekte mit uns machen. Das sind Kunden beispielsweise mit Loyalty Programmen, welche ein ganzes Set von Kundendaten in Ihrem CRM besitzen.
Dies möchten beispielsweise demographische Daten, Verhaltens- bzw. Umsatzsegmente definieren oder möchten in Ihrem CRM ein neues Segment basierend auf dem Social Media Einfluss oder dem Mundpropagandafaktor einführen.
Dies sind Projekte, welche wir mit größeren Kunden umsetzen, wobei eine großes Volumen an Gästeprofilen dahingehend analysiert werden, um für jeden Gast ein Profil anzuliefern, um diesen in dieser Hinsicht besser einschätzen zu können.
Daniel: Sprich ich kann als Hotelier besser einschätzen, welcher Gast für mich auch nach Aussen mehr Potenzial hat und wenn dieser vor Ort ist bzw. in der Post-Stay / Pre-Stay Kommunikation an diesen Gast anders herangehen, als an die Masse der Gäste?
Ali: Genau. Wir können hierbei sehr unterschiedliche Ansätze beobachten und dabei sind unsere Kunden in der Herangehensweise sehr kreativ.
Wir haben Kunden, welche jeden Morgen fast akribisch Ihre Gästeliste bei uns hochladen und sich anschauen, wer darunter ist und potenziell etwas mehr Aufmerksamkeit bedarf. Das geht los von handgeschriebenen Willkommensnachrichten vom General Manager, über Free-Parking Vouchers bis hin zur Handtuch-Origami auf dem Bett. Manchmal schauen sich die Hoteliers auch die Profile der Kunden an, prüfen auf spezifische Präferenzen des Gastes und gehen gezielt auf diese ein.
Das ist natürlich schon die hohe Kunst und nicht jedes Hotel kann soviel Zeit mit jedem Gast verbringen. Aber wenn man mit Reputami die Profile vorfiltert und sich z.B. auf 4 Profile konzentriert, die in dieser Woche anreisen, hat man den größten Effekt und eine enorme Hilfe. Das hilft auch dabei nicht nur die Vergangenheit zu analysieren, sondern auch die Zukunft des Hotels zu beeinflussen.
Daniel: Ich denke dabei direkt an das bekannte Beispiel des Salesforce CEOs im Corinthia London Hotel oder bekannte Reiseblogger wie Newmarket. Da gibt es ja sehr unterschiedliche Potenziale und es geht ja auch nicht immer darum denen etwas kostenlos zu geben, sondern einfach Aufmerksamkeit zu schenken. Theoretisch könnte man, wenn diese Gäste auf Twitter fragen, wie man vom Flughafen zum Hotel kommt, Lösungen anbieten und z.B. ein Hotel-Shuttle am Flughafen vorbeischicken. Es gibt hierbei sicherlich viele Ansätze.
Ali: Klar. Und genau das ermöglichen wir mit Reputami. Das ist auch ein Kernbereich, in welchem wir in Zukunft unsere Investments platzieren werden.
Daniel: Gibt es darüber hinaus Neuigkeiten rund um Reputami? Customer Intelligence ist ein Thema, welches jetzt weiter ausgebaut wird und ist gerade da neu ist ein sehr spannendes Thema. Online Reputation management per sé ist ja inzwischen eine relativ etablierte Geschichte und die Leute wissen worum es geht. Aber gibt es bei Euch derzeit neue Ideen oder neue Lösungen?
Ali: Aktuell publizieren wir die Möglichkeit Gäste auf Emailadressebene zu identifizieren. Bisher war es so, dass man ein eindeutiges Merkmal benötigte. D.h. ich benötige ein Social Media Profil oder einen Namen, welcher gerade bei Social Media Profilen nicht immer eindeutig ist.
Das war für unsere Kunden immer ein schwieriges Thema, da Emailadressen nur im Einverständnis mit den Kunden weitergegeben werden durften. Aber wenn man sich eine PMS Lösung eines Hotels ansieht, liegt meist nur der Name und die Emailadresse vor, mehr nicht!
Wir haben lange nach einer Möglichkeit gesucht dies zu ermöglichen und haben nun einen Datenschutz-konformen Weg gefunden dies umzusetzen. Dies geht aktuell online, indem wir die Möglichkeit bieten verschlüsselte Emailadressen an uns zu übergeben. D.h. wir bieten die Möglichkeit via Einwegverschlüsselung, bei welcher man die ursprüngliche Emailadresse nicht wieder herstellen kann. Und dies können wir als Suchschlüssel nutzen, um wiederum in unsere Datenbank zu schauen und zu analysieren.
Damit haben wir den Guest Intelligence Bereich weiter deutlich aufgewertet. Vom Ansatz funktioniert das nach dem gleichen Prinzip, wie das auch Facebook beim Targeting von Emailadressen macht und das war auch eines der am Meisten nachgefragten Features unserer Kunden, welche unsere Guest Intelligence Lösung nutzen.
Reputami´s Guest Intelligence Lösung: Targeting von Emailadressen

Daniel: Lag für Euch die Schwierigkeit primär an deutschen Richtlinien oder ist das international eine Vorgabe beim Umgang mit den Gästedaten?
Ali: Wir haben auch Kunden aus England, Frankreich usw., welche auch nach dieser Möglichkeit gefragt haben. Gesetzliche Vorgaben sind dabei nur ein Aspekt. Es ist aber auch häufig so, dass unsere Partnerunternehmen gewisse Ethikrichtlinien haben, wie sie mit ihren Kundendaten umgehen und das begrüße ich sehr.
Wir hatten bei einer großen Kette aus England dieses Thema, welche Ihre Kundendaten nicht einfach so weitergeben konnten, aber auch nicht wollten, da man das vom Kunden entgegengebrachte Vertrauen nicht enttäuschen möchte. Ich finde das persönlich sehr positiv und aus diesem Grunde waren wir angewiesen auch diesen Kunden eine Lösung anzubieten.
Daniel: Prima. Ich bin wirklich gespannt, was beim Thema Guest Intelligence noch passiert bzw. ob die Wettbewerber demnächst auch versuchen werden etwas Ähnliches anzubieten.
Jetzt kommt fast schon die letzte Frage und vielleicht auch die Schwierigste: Wo siehst Du Reputami in 2-3 Jahren? Was glaubst Du, wo ihr euch hinentwickelt?
Ali: Wie anfangs beschrieben, hat uns die Fokussierung auf bestimmte Branchen zu Beginn sehr geholfen und ich denke wir sind sehr gut beraten diesen Fokus weiterhin aufrecht zu erhalten.
Ob wir das Thema Reputation Management in dieser Form weitermachen, würde ich momentan noch mit JA beantworten. Ob wir das in 2 Jahren noch genauso sehen, müssen wir abwarten. Aber Customer Intelligence, die Möglichkeit einem Gast ein ‘Stammgastgefühl’ zu vermitteln, obwohl dieser Gast noch nie im Hotel war…damit werden wir uns in den kommenden Jahren mit Sicherheit beschäftigen.
Bei diesem Thema haben wir auch sicherlich einen großen Vorsprung gegenüber jeglichem Marktteilnehmer, welcher sich ebenfalls zu diesem Thema etablieren möchte. Daher werden wir uns darauf noch stärker konzentrieren.
Daniel: Ich bin sehr neugierig, wohin die Reise geht und wie die Hotels das später umsetzen werden. Aber auch welche Fallstudien und Erfolgsmeldungen daraus generiert werden können, oder auch wie sich dies am Ende bemessen lässt. Man kann daraus ja nicht unmittelbar 20 Buchungen ableiten. Aber die Geschichte ist auf jeden Fall spannend; Thema Storytelling 😉
Ali: Was wir mit Reputami hiermit anbieten ist ein Service, welcher eher großen Unternehmen vorbehalten war, welche sich derartige Lösungen normalerweise von Experten individuell bauen lassen und integrieren.
Wir haben aber beispielsweise ein kleines Boardinghouse in Hannover und diese waren anhand einer Buchung und Reputami in der Lage nachzuvollziehen, wo diese Person beeinflusst wurde bzw. welcher Travelblogger das war. Dadurch liess sich für das Boardinghouse mit Hilfe von Reputami und ein paar Klicks auf Social Media Seiten komplett zurückverfolgen, warum dieser Gast zu ihnen gekommen ist und nicht woanders gebucht hat.
Was die Messbarkeit betrifft, sind wir noch nicht da, wo wir gerne sein würden. Es gibt jede Menge Studien zur Korrelation zwischen ‘Gutem Ruf’ und Umsatz und alle Online Reputations Management Anbieter zitieren diese auch gerne (Redaktion: beispielsweise der Cornell University). Die direkte Quantifizierung des Ganzen jedoch ist auf jeden Fall etwas, wo wir für die Zukunft noch deutlich mehr Potenzial sehen.
Ein kleines Restaurant war mal unser Kunde. Ein sehr netter Besitzer, bei welchem ich auch sehr gerne seine bekannte Currywurst gegessen habe. Und er hat mir Folgendes gesagt:
“Reputations Management ist irgendwie schwierig. Wenn ich eine Coupon-Aktion bei einem Coupon-Anbieter mache, gebe ich X Euro für eine Aktion aus und am nächsten Tag steht ein gast mit einem Coupon bei mir im Laden. Dann kann ich sehen, was mich die Aktion gekostet und was der Gast bei mir ausgegeben hat. Daraus kann ich direkt ableiten, ob sich die Aktion für mich gelohnt hat oder nicht.”
Bei Reputations-Management ist es schwierig solche Abfolgen direkt nachzuvollziehen.
Wenn wir mit unseren Analysen den ‘Trampelpfad’ des Gastes besser sichtbar machen können, dann wird auch unser Mehrwert transparenter.
Daniel: Absolut. Spannendes Thema, welches ja auch immer wieder im Social Media Bereich angefragt wird; wo kommen die Leute her, Click-Through-Raten, usw.
Wenn jetzt jemand das Interview gelesen hat und gerne mehr über Euch erfahren möchte, wo kann man Euch am Besten treffen bzw. kontaktieren?
Ali: Sehr einfach. Mein Kalender ist für jeden auf www.Reputami.com öffentlich einsehbar. da kann man direkt mit mir einen Termin vereinbaren, indem man auf ‘Termin vereinbaren – Online Demo anfordern’ klickt.
Man bekommt dabei nicht eine vorgefertigte Demo, sondern ein persönliches Meeting mit mir. Was ich jedem empfehlen kann, wäre sich vorher für den kostenlosen 2-wöchigen Test zu registrieren. Wir sind die Einzigen in unserem Segment, die das anbieten und erhoffen uns mit dieser Testphase und unserem Produktdesign die Vorteile von SaaS und Cloud-basierten Lösungen den Hoteliers näher bringen können. Wer direkt eine Präsentation möchte oder Fragen hat, kann jederzeit direkt in meinem Kalender sich einen passenden Termin aussuchen.
Daniel: Dazu doch noch eine Zusatzfrage: Der Kunde trägt einfach seine Stammdaten ein und kann seinen Account selbst erstellen?
Ali: Genau. Er kann bis zu 5 Hotels anlegen. Das müssen nicht die eigenen Hotels sein, d.h. wenn jemand seine Konkurrenten analysieren möchte, kann er das genauso tun.
Wir können jedes Hotel weltweit innerhalb von wenigen Minuten analysieren und ab da kann man das komplette Feature-Set inklusive Guest Intelligence für 2 Wochen kostenlos nutzen.
Daniel: Klingt gut! Wenn ich jetzt ein Hotel hätte…Ali, das war´s schon! VIELEN DANK für das Interview! Ich finde es ein spannendes Thema, gerade den Bereich Customer Intelligence und werde das auch weiter verfolgen und freue mich darauf, was da in den kommenden Monaten und Jahren noch so kommt!
Ali: Vielen Dank auch Dir für das Interview und auch für Euch weiterhin alles Gute! Bis bald.
Über Reputami
Reputami ist eine webbasierte Social Intranet Plattform, welche Individualhotels sowie Hotelketten hilft die interne Kommunikation zu verbessern und Qualitäts- & Prozessmanagement auf einem neuen Level umzusetzen.
Weitere Informationen unter:
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